Montag, 12. Dezember 2016

Arrived in Martinique...

Nach 26 Tagen und ca. 2800 Seemeilen sind wir gestern, 11.12., um 15.00 Uhr Ortszeit erfolgreich in Martinique angekommen. Die letzten Meilen waren noch einmal Atlantik pur, hohe Wellen, Gischt und starke Regenböen, fast so, als ob uns der Atlantik noch einmal alles ab verlangen wollte. Irgendwann tauchten dann die ersten Umrisse auf, Land in Sicht, ein unbeschreibliches Glücksgefühl nach 4 intensiven Wochen!

In der Marina mussten wir uns dann über UKW anmelden und erlebten direkt die karibische "Lockerheit", 30 Minuten warten an der der Tankstelle, bis endlich die Capitanerie mit ihrem Böötchen angetuckert kam, um uns einen Platz zuzuweisen. Aber egal, nach 4 Wochen sind die paar Minuten zusätzlich nur Tropfen auf dem heißen Stein.

Das Anlegemanöver klappte direkt und so konnte zum ersten mal wieder Land betreten werden. Erstaunlicherweise hat das jeder trocken überstanden. Das "Nachschaukeln" hat also keinem der Crewmitglieder ein unbeabsichtigtes Bad beschwert.

Das Hamburger Ehepaar gegenüber unseres Liegeplatzes hat an unser Stimmung wohl sofort gemerkt, dass wir den großen Teich überquert haben und uns daraufhin direkt auf ein paar karibische Bier eingeladen. Der von uns mitgebrachte Champagner wurde dann standesgemäß natürlich ebenfalls geköpft.

Die Anspannung ist abgefallen
bei allen und das erste
heimische Bier lassen wir uns
zusammen mit den Gastgebern schmecken







Alles was man bei so einer Überquerung neu gelernt hat, Schlafen unter Seegang, Zähne Putzen unter Seegang, Essen unter Seegang, Trinken unter Seegang oder aneinander vorbei Gehen unter Seegang wird jetzt alles nicht benötigt, denn es bewegt sich nichts mehr, rein gar nichts mehr! Endlich... das wird man nicht vermissen.

Die DANESE und wir vier haben es also tatsächlich geschafft! Die 4-köpfige Crew ist angekommen:


PS: Es werden natürlich noch weitere Impressionen nachgeliefert

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Freitag, 9. Dezember 2016

300sm - die Stimmung steigt

Wir nähern uns Martinique, 300 Meilen bis zum Ziel, die Stimmung steigt. Unsere aktuelle Position ist 16°15,178'N 056°03,610'W. Wir sind zwar schnell und auf Kurs, aber der Vor-Wind Kurs mit achterlichen Wellen ist auch grob, rollend und heftig. Zum Glück sind wir mittlerweile echte Seemänner, so dass sich keine körperlichen Auswirkungen mehr in der Mannschaft zeigen, abgesehen vielleicht von dem ein oder anderen blauen Fleck.

Und immer Hunger...
Alle 3 Flammen in Betrieb
Die Vorräte gehen auch zuneige, ja man kann fast sagen, dass wir damit eine Punktlandung machen werden. Das Highlight, bzw. eines von vielen, ein paar Rindersteaks, wurde bis zum Schluss aufgehoben. An dieser Stelle noch mal ein herzliches Dankeschön an die Vor-Köcheninnen Ursula und Anna, ohne die beiden wären wir während unseres Trips sicherlich nicht so gut versorgt gewesen.

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Montag, 5. Dezember 2016

Noch eine Woche...

Aktuelle ETA ist 12.12.16 gg. 12.00 Uhr Mittag. Langsam steigt in der Mannschaft die Vorfreude auf die Ankunft. Jeder vermisst irgendwas nach 3 Wochen auf dem Wasser, was aber niemand nach der Ankunft vermissen wird, ist diese Schaukelei. Wahrscheinlich betritt man zum ersten mal den Steg auf Martinique, wackelt noch nach und plumpst direkt ins Wasser. Baden gegangen ist übrigens bisher keiner, das noch mal als positive Randnotiz. Auch wenn die Flaute zwischendurch super dafür geeignet gewesen wäre.

Die Sichtungen anderer Schiffe nehmen in den letzten Tagen zu, mal ein Frachter und mittlerweile öfter auch andere Segler.

Ein Katamaran zieht langsam vorbei...
 Häufig wird dann darüber philisophiert, ob das nun ein ARCler ist, oder nicht. Die Wahrscheinlichkeit dafür ist übrigens recht hoch, schließlich steuern wir und die ARC Regatta den gleichen Punkt an, die etwa 20 Seemeilen breite Passage zwischen Martinique und St. Lucia.

Wir hatten in den letzten Tagen gutes Segelwetter - also Wind. Der Motor durfte sogar mal zwei Tage pausieren, auch wenn dieser treue Begleiter bisher keine Beschwerde eingereicht hat. Zum Glück, denn er ist unser wichtigste Konstante und Reparaturen am Motor auf hoher See sind ein Haufen Arbeit.
 Defekte Druckwasserpumpe
Austausch den Magnetventils der hinteren Toilette
Häufig gibt es allerdings etwas anderes zu Reparieren, heute zum Beispiel die Wasserpumpe, da wird dann schnell ein Ersatz eingesetzt und wir kommen damit wieder bis Martinique. Zum Glück ist an Bord alles zweifach bis dreifach vorhanden, da hat mein Vater bestens vorgesorgt. Eine Geräte spüren natürlich auch die Dauerbelastung durch die Atlantiküberquerung, 4 Wochen Betrieb Tag und Nacht ist was anderes wie ein Tagestörn.

Unsere aktuelle Position um 14.00 Uhr UTC ist 17°33,60 N ; 047°57,21 W

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Mittwoch, 30. November 2016

Bergfest - Aktuelle Position


Passend zum Bergfest, hier die aktuelle Position der Danese mit Grüßen von Hans-Wener Otto. Nur noch 1400 sm to go!
Auf dem deutschen und dänischen Festland hat uns die Winterkälte inzwischen fest im Griff - wir hoffen, ihr habt euren Jahrgangswein bei milden Temperaturen genossen? Ansonsten drücken wir alle die Daumen, dass der Motor spätestens morgen seinen Dienst beendeet hat und alle wieder eine frische Brise um die Nase spüren. Auf weitere fliegende Besucher und einen abwechslungsreichen Speiseplan (Was macht eigentlich der Köder?)!
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14ter Tag...

Heute haben wir den 8ten Flautentag in Folge, sprich mehr oder weniger wird also seit dem 22.11. motort. Am 2.12. soll der Passat uns endlich erreichen und den nötigen Vorschub für die letzten 1000sm geben. Es wird auch Zeit, denn unser Dieselvorrat hält nicht mehr ewig, obwohl wir mit sehr geringer Drehzahl fahren. Wir werden heute und morgen noch die Dinge erledigen, die bei ruhiger See besser zu erledigen sind, als wenn der Passat dann mit 20kn daherkommt.
Mit letzter Kraft die DANESE erreicht...
Der junge Reiher, der gestern Abend mit letzter Kraft unsere Jacht erreicht hat und sich auf dem Dinghi niedergelassen hatte, hat heute morgen um 9:15 Uhr unser Schiff Richtung NW verlassen. Anscheinend hat er sich in der Nacht soweit erholt, dass er seine Weiterreise antreten konnte. Hoffentlich schafft er es.

Gestern haben wir den Sextanten ausgepackt und ein jeder musste 2x im Abstand von ca. 4 Stunden die Sonne schießen um eine Kreuzpeilung mit Versegelung hinzubekommen. Da die Ergebnisse mangels Übung nicht zufriedenstellend waren (bis zu 60sm Abweichung), wird weiter daran gearbeitet. Auf einem schaukelnden Schiff ist es auch sehr schwer, eine saubere Messung hinzubekommen. Aber der Ehrgeiz hat die Mannschaft gepackt...

Gestern hatten wir Bergfest und die dafür vom Günter mitgebrachte Flasche Rotwein aus dem Jahre 1995 wurde geköpft. Sehr lecker, leider war keine 2te vorhanden.

In diesem Sinne wünschen wir den daheim gebliebenen alles Gute und weiterhin eine schöne Weihnachtszeit.

Die DANESE Crew!

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Montag, 28. November 2016

Schön auf Kurs

Der erfrischenden Berichterstattung über das Leben an Bord lässt sich wenig hinzufügen.
Damit sich alle aber besser vorstellen können, welches Blau in Blau ihr gerade vor euch habt, hier einmal eure Route mit den Tagesetappen, erstellt mit freundlicher Unterstützung von Hans-Werner Otto.

Wir wünschen euch eine frische Passatbrise für die weitere Überfahrt, Petri Heil und weiterhin gute Stimmung!

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Sonntag, 27. November 2016

Die Flaute haelt an - auch am 1. Advent

Leider kommen wir momentan nur gemächlich voran, Grund dafür ist ein großes Flautengebiet mitten auf dem Atlantik, nichts zu spüren vom "Mythos" Passatwind. Da dienen die Segel nur zur Stabilisierung, damit das Schiff nicht so hin und her wackeln kann, den Vortrieb liefert der Motor. Zum Glück ist unser Tank groß genug, um diese Flautenphase zu überbrücken...

Die Wolken spiegeln sich im Wasser
Heute ist der 1. Advent, da gab es standesgemäß mittags schon Lebkuchen und Spekulatius, auch wenn das Weihnachtsfeeling bei Sonnenschein und blauem Wasser um einen herum nicht so recht aufkommen mag. Passend zum Sonntag gibt es heute Abend trotzdem Rouladen mit Rotkohl (~Blaukraut), das ist super für die Moral in der Mannschaft!

Anna's Rouladen mit Rotkohl und Salzkartoffeln
Die kommenden Tage bringen hoffentlich wieder mehr Wind, denn die prognostizierte Ankunftszeit hat sich schon recht weit nach hinten verschoben, da gibt es Einiges aufzuholen.

Unsere aktuelle Position um 18.15 Uhr UTC: 20° 22.449'N, 034° 13.160'W

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Samstag, 26. November 2016

Chiemsee Feeling...

Es gibt doch immer wieder Überraschungen. Heute Morgen spiegelglatte See und am Horizont türmen sich bizarre Wolkengebilde in den Himmel. Segel bleiben eingerollt, stattdessen wird motort. Lt. dem NOAA Wetterbericht sind wir Mitten in einem Tief und die nächsten Stunden wird es wohl so bleiben.

Ob das schon die Passatwolken sind?
Einen Vorteil hatte es: Wir konnten am Tisch sitzen und Frühstücken, ohne alles festhalten zu müssen.

Zur Routine gehört es seit ein paar Tagen, dass täglich ein frisches Brot gebacken wird. Ein Backautomat und Brotbackmischungen machen es möglich. Das riecht toll und schmeckt lecker. Hebt natürlich auch die Moral an Bord.

Unsere aktuelle Position um Null Uhr heute Nacht: 21°19.59N, 031°28.55W

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Donnerstag, 24. November 2016

Coral Ocean

 Regenfronten auf dem Radar sichtbar
Die letzten 1 1/2 Tage waren recht ruppig, inkl. Gewitterfront und Tiefdruckgebiet, da mussten wir sogar das kleine Vorsegel auspacken. Heute ist der Spuk verflogen und wir segeln wohlauf mit angenehmem Wind, blauem Himmel und Sonnenschein Richtung Westen. Ein Traum!

Gestern bei unserer Nachtwache hat uns seit längerem mal wieder ein Schiff Backbord überholt, ein Frachter, die "Coral Ocean", laut Beleuchtung mit über 50m Länge, aber viel mehr war aufgrund des schlechten Wetters nicht zu erkennen. Trotzdem faszinierend, dass man mitten auf dem Atlantik immer noch ab und an Schiffe trifft.

Gespannt beobachten wir außerdem parallel, dass die ARC Regatta, die am 20.12 von Gran Canaria mit 400 Fahrtenyachten Richtung St. Lucia (Nachbarinsel von Martinique) gestartet ist, von kompletter Flaute berichtet. Die Infos dazu bekommen wir immer von Hans Werner Otto, vielen Dank dafür an dieser Stelle!

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Montag, 21. November 2016

Der erste Fang

Gestern hatten wir unseren ersten Fang am Haken. Nach langem Kampf (bzw. Geschleppe), gab das unbekannte Objekt schließlich auf und lies sich einholen. Als es endlich in der Nähe war, war die Überraschung groß, wir hatten einen Kugelfisch gefangen.
Kugelfisch an der Angel
Der ist natürlich nichts für die Pfanne, also wir haben ihn sofort von seinem Elend befreit und wieder zurück ins Wasser gelassen.

Der neu angebrachte pinke Köderfisch zeigt also seine Wirkung - im Gegensatz zu seinem dunkelblauen Kollegen, der vorher zwei Tage lang an der Schleppleine ohne Erfolg geschuftet hat. Da der Pinke nun auf der Welle des Erfolgs schwimmt, darf er auch in den kommenden Tagen seinen Dienst an der Angel verrichten... Petri Heil!

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Sonntag, 20. November 2016

5ter Tag...

Nachts sind wir gut vorangekommen bei konstantem Wind aus östlichen Richtungen. Es ist schon den ganzen Tag bedeckt und gegen 12:00 Uhr ist der Wind eingeschlafen. Also lassen wir uns vom Motor anschieben und warten wieder auf Wind. Der Passat scheint noch nicht aktiv zu sein, auch in den nächsten Tagen sieht es nicht danach aus, wenn wir den Wettervorhersagen glauben schenken.

Bei einem Test haben wir festgestellt, dass unser Signalhorn nicht geht. Nach ausführlicher Suche sahen wir, dass das Kabel zum Signalhorn oben am Mast herunterhing. Also rauf in dem Mast und das Signalhorn abbauen und reparieren. Wenn die Dichtmasse ausgehärtet ist, wird es wieder oben im Mast angebracht und angeschlossen.

Wolfgang im Mast bei der Reparatur
 Heute haben wir uns die von Anna vorgekochten Rouladen aus der Truhe genommen, ein richtiges Sonntagsessen...

Unsere Position jetzt um 16:38 UTC ist: 24° 06,42'N, 022° 38,38'W

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Die erste Begegnung

Heute hatten wir unsere erste Begegnung auf hoher See. Auf einmal tauchte mitten im Meer eine Rückenflosse auf, ein Delphin, einer, nein halt Mehrere, ein ganzer Schwarm von ca. 20 Delphinen, Kleinere bis Größere, die fröhlich um unserer Schiff herum tanzten. Wie Seaworld, nur nicht eingesperrt, dressiert und künstlich, sondern frei, spontan und natürlich. Ein toller Moment, den sich man gedanklich einrahmt.

Die Mannschaft ist inzwischen sehr routiniert, was das Wasser und den Seegang betrifft. Der Tagesablauf ist fest verankert und eingespielt: 8:30 Uhr Frühstück, 12:00 Uhr Mittagessen, 17:30 Uhr Sundowner und 18:30 Abendessen. Die Nachtwachen sind eingeteilt und aufeinander abgestimmt. So fliegt die Zeit nur so an uns vorbei und man philosophiert schon über Ankunftszeiten.

Desweiteren wurde heute der Törn "getauft", bzw. "Rasmus" gehuldigt, dafür wurde ein Schnäpsen geöffnet und jedem der 4 Männer ein Gläschen eingeschenkt, das fünfte Glas wurde dem Wasser gespendet. Das bringt Glück und gutes Wetter!




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Freitag, 18. November 2016

Die Suche nach dem Passat

Wir suchen den Passatwind... - unser Transportmittel in die Karibik. Laut Lehrbuch für Atlantiküberquerer soll man von den Kanaren aus gen Süden segeln, bis man auf sogenannte Puffwolken trifft, die aussehen sollen, wie die Wolken, die alte Dampflokomotiven ausspucken. Dann nicht gleich westlich einschlagen sondern erst noch ca. 100-200 Seemeilen südlichen Kurs halten, um sicher zu gehen, dass man von dem Ostwind durchgehend getragen wird. Die im ersten Moment doch eher nicht ernst zu nehmende Beschreibung bewahrheitet sich dann aber tatsächlich... denn im Horizont tauchen die beschriebenen auffälligen Wolkenformationen auf. Wir fädeln in die "Schnellstrasse" ein und schlagen westlichen Kurs ein. Mit der südlichen Strömung eigentlich die perfekte Mischung um nach Martinique zu "driften". Nachts schläft der Wind hin und wieder ein und wir müssen den Motor dazu schalten, alles in allem sind wir aber auf Kurs.

Die Crew ist mittlerweile ebenfalls angekommen und seefest, der teils ungemütliche Seegang trübt den Hunger nicht mehr, allerdings müssen die Gerichte dann einfacher - aber natürlich trotzdem köstlich - ausfallen. Die vollen Vorräte machen das Genießen zusätzlich einfacher. Damit könnte man theoretisch noch bis in den Pazifik segeln.

Schöner Nebeneffekt des südlichen Kurses sind die steigenden Temperaturen, dass macht speziell die Nächte noch angenehmer. Tagsüber ist sowieso schon seit Lanzarote Bräunen und Sonnen angesagt. Da fällt das Thermometer nie unter 20° Celsius.

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Donnerstag, 17. November 2016

Kanaren ade

Die Kanaren sieht man nur noch auf dem Kartenplotter und nachts als Lichter hinterm Horizont. Um uns herum ist ansonsten nur noch Wasser. Mittlerweile ist die Mannschaft schon besser an den Seegang gewöhnt und die Mahlzeiten fallen üppiger aus. Der Wind ist gut und auch nicht zu stark. Der Motor musste bisher fast gar nicht verwendet werden. So kann es weiter gehen.

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Mittwoch, 16. November 2016

Es geht los!

Heute um 9:50 Leinen los in Lanzarote Marina Richtung Martinique.

Vorher noch voll tanken in "Puerto del Carnen" und dann geht's los bei nördlichen Winden um die 20kn vorbei an Lanzarote und Fuerteventura.
An die Schaukelbewegungen müssen sich erst noch alle gewöhnen, das Abendessen viel deshalb heute etwas bescheidener aus.
Wolfgang

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Donnerstag, 10. November 2016

Die Vorfreude steigt...

Nachdem die letzten Vorbereitungen, sowohl auf dem Schiff auf Lanzarote, als auch hier in München, fast abgeschlossen sind, steigt bei mir so langsam die Vorfreude auf das Abenteuer Atlantiküberquerung mit der SY Danese. Dieses Vorhaben stand schon lange Zeit auf meiner "Bucket List" und ich bin froh, dass es mit Hilfe meines Vaters, dem Rest der Crew und natürlich den fleißigen Helferlein für die Vorbereitung kommende Woche Realität werden kann.

Natürlich ist bei mir auch ein gewisser Respekt vor diesem Trip vorhanden, denn der Route meines Namensvetters Kolumbus folgt man nicht alle Tage, noch dazu mit dem selben Untersatz - und nicht gemütlich per Business Class in 10 km Höhe. Allerdings ist dieser Respekt meiner Meinung nach auch wichtig, damit man auf hoher See nicht die Aufmerksamkeit verliert.

Das Segeln habe ich von der Pike auf gelernt, am Anfang noch mit ca. 10 Jahren in der Optimisten-Klasse auf der Flensburger Förde (Dank dem DHH, bei dem ich immer noch Mitglied bin), später dann bei der Absolvierung diverser Segelscheine: Grundschein, SBF-Binnen, SBF-See, SKS und zu guter letzt das LRC-Funkzeugnis, und ab und an, wenn es die Zeit zulies, auch mal bei Praxistörns auf verschiedenen Gewässern: Dänische Südsee, Kroatien und der Türkei. Nichtsdestotrotz könnte mein Erfahrungsschatz durchaus noch reicher sein, eine Atlantiküberquereung ist dafür natürlich eine wertvolle Ergänzung - schließlich sind 2600 sm und ca. 20 Tage nur Wasser eine große Herausforderung.

Ob ich mir dann zur Belohnung aber eine rote Hose kaufen werde (Rote Hosen), die in bestimmten Kreisen als Trophäe für Atlantiküberquerer per Segelschiff gilt? Da bin ich mir noch nicht so sicher...

Eigentlich ist sonst schon alles vorbereitet: der Kindle ist prall gefüllt, die Filme, Hörbücher und Spotify-Playlisten überspielt, die Packliste abgearbeitet, der Medizinschrank und die Vorräte gefüllt. Es könnte von mir aus also losgehen, in diesem Sinne "Mast- und Schotbruch".

P.S.: auf der Seite Position findet ihr unsere aktuelle Position (auf dem Atlantik über Iridium). Wir versuchen außerdem hier möglichst regelmäßig Blog-Beiträge zu posten und unsere Position zu aktualisieren. Bilder und anderes größeres digitales Material werden wir voraussichtlich leider nicht übermitteln können, sondern erst wenn wir angekommen sind.
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Samstag, 5. November 2016

Warum über den Atlantik?

Das haben wir unserem Sohn Christopher zu verdanken. Unsere beiden Kinder durften sich zu ihrem 30jährigen Geburtstag eine Reise wünschen, Tochter mit Mutter und Sohn mit Vater.
Unser Sohn hat sich eine Atlantiküberquerung auf eigenem Kiel gewünscht, so ist das Projekt "Danese Sails" entstanden, das uns schon das ganze Jahr 2016 umtreibt...
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Freitag, 28. Oktober 2016

Vorbereitungen laufen auf Hochtouren...


Das letzte Treffen der Crew fand gestern Abend statt und jetzt geht es in den Endspurt. Es ging u.a. ums Essen/Trinken, Erreichbarkeit unterwegs und um die Frage, wie beschäftige ich mich an Bord. Die Anna, Peter und ich werden am 8.11. nach Arrecife fliegen, um dort die letzten Reparaturen durchzuführen, Proviant zu beschaffen und vorzukochen. Der Rest der Crew, Christopher und Günter, werden dann am 13.11. folgen. Leine los heißt es dann am 14. oder 15.11. und die Anna wird uns von der Pier aus zuwinken...
Einkaufen auf Lanzarote 


Anna's Hinweiszettel: Was ist wo an Lebensmitteln zu finden!



Die Crew vor dem Auslaufen
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Donnerstag, 6. Oktober 2016

Gibraltar ist Geschichte...

Die Crew für die 3te Etappe bestand aus Bernhard, Jürgen, Peter und Skipper Wolfgang. 


Am Dienstag den 27.Sep um 10:30h ist es dannn soweit, wir laufen aus mit dem Ziel Lanzarote. Vorher tanken wir noch voll, übrigens so billig wie lange nicht. Einer der wenigen Vorteile von Gibraltar.


Noch in der Bucht von Gibraltar wollen wir unser Großsegel setzen(ausrollen), was aber nicht gelingt, weil sich eine Segellatte in Höhe der 2ten Saling verdreht hat. Der Bernhard wird den Mast hochgezogen, aber auch mit vereinten Kräften lösen wir das Problem nicht. Wellengang und Wind sind zu stark und so brechen wir die Aktion ab.


Da ein kräftiger Ostwind herrscht, setzen wir die Fock und verlassen die Bucht von Gibraltar mit Kurs West. Unser Ziel ist es, das VTG (Verkehrstrennungsgebiet) am westlichen Eingang zu queren. Wir beobachten den starken Schiffsverkehr, finden dann aber schnell eine geeignete Lücke und queren mit Motorunterstützung das VTG.

Als wir uns auf ca. 3sm am Cap Spartel an der Marokkanischen Küste genähert hatten, kommt ein Schiff der Marokkanischen Küstenwache (sah eher wie ein Kriegsschiff aus) und fordert uns über Funk auf einen Abstand zur Küste von 4sm zu halten. Wir halten uns daran und gehen am Cap in dem geforderten Abstand vorbei.

Der Wind weht jetzt aus nördlichen Richtungen 15-25kn und so setzen wir die Genua und baumen sie aus. Auf das Groß muß ja leider verzichtet werden. Mit dieser Segelstellung laufen wir die nächsten 2,5 Tage unserem Ziel entgegen.


Der achterliche Wind bringt gute Geschwindigkeit aber leider eine unangenehme Rollbewegung mit sich, die das Bordleben beschwerlich macht. Kochen ist nur eingeschränkt möglich und alles muß sicher verstaut und abgestellt werden. Das Schlafen ist, trotz Leesegel und zusätzlicher Maßnahmen um sich im Bett zu verkeilen, schwierig. Aber nach 2-3 Nächten ist man dann so müde, dass auch das irgendwie funktioniert.

 Am Donnerstag Nachmittag dann mußte der Motor wieder wegen zu wenig Wind gestartet werden. Dafür wurde die See immer ruhiger und damit das Bordleben und Schlafen angenehmer.


Am Samstag den 01.10. um 20:30h sind wir den Hafen von Arrecife eingelaufen, an dessen Ende sich die Marina Lanzarote befindet. Da wir angemeldet waren, war das Anlegen und einklarieren schnell erledigt.

Insgesamt macht diese Marina einen sehr guten Eindruck. Alles ist relativ neu und geplegt. Bis in das Zentrum von Arrecife sind es 10 Gehminuten. Versorgung für den Sprung über den Teich ist sicher nicht schlechter als in Gran Canaria. Werkstätten, Nautische Läden und Supermärkte (inkl. Lidl) sind vorhanden. Dinge, die ich in Gibraltar nicht bekommen habe, fand ich gleich in mehreren Geschäften. Wir sind zufrieden mit der Wahl von Lanzarote als Sprungbrett über den Atlantik.

Vor dem Heimflug werden noch die Batterien gewechselt, 4x210Ah GEL gegen 1x400Ah LifePO4. Das spart mal ganz nebenbei 200Kg Gewicht...




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Montag, 4. Juli 2016

Malta Ade...

Nachmittags am 19.06 trifft die Crew für die 2te Etappe in Malta ein. Jürgen, Franz und Peter erreichen nach einer halsbrecherischen Taxifahrt die Portomaso Marina.

Nachdem alles ausgepackt und verstaut war, wurde der restliche Einkauf erledigt. Da der Wassermacher von dem hiesigen Spezialisten leider nicht zum Laufen gebracht werden konnte, mußte noch zusätzlich Wasser in 5l Flaschen als Reserve gebunkert werden, insgesamt 100l. Damit standen uns 1100 Liter zur Verfügung. Duschen wurde duch Deo ersetzt und wie sich herausstellte, hat die Wassermenge auch bis nach Gibraltar ausgereicht, ohne die Reserve anzugreifen.

 
 Von li nach re: Peter, Franz, Jürgen und Wolfgang

Tags drauf noch Diesel bunkern und um 10:15 Uhr verliesen wir Malta Richtung Gibraltar.














 
Tankschiff in Malta 

Bei 15-20kn Wind und 2-3m Welle war es einigen etwas blürerant und deshalb blieb die Küche kalt. Zudem tropfte es durch einige Luken im Vorschiff ins Schiffsinnere, so daß wir im Morgengrauen beidrehten und in allen Vorschiffluken die O-Ringe erstzten. Außerdem konnten wir in Ruhe frühstücken (Porridge mit Butter & Honig sowie Tee), um dann um 9:00 Uhr den Reparaturstopp zu beenden und wieder Fahrt aufzunehmen. Übrigens war Porridge nicht jedermanns Sache, aber für die angeschlagenen Mägen genau das richtige.

Nachts waren sehr viele Fischer unterwegs, teilweise ohne Radarecho und AIS und mit wechselndem Kurs, so daß erhöhte Aufmerksamkeit geboten war. Wenn tagsüber kaum Großschiffe angetroffen wurden, so war nachts doch einiges an Großschiffen unterwegs. Wir machten ohne Ausnahme gute Erfahrung mit diesen großen Schiffen. Durch das AIS waren wir für alle zu erkennen und es wurde vorschriftsmäßig ausgewichen. Anfangs wurden wir durch Blinksignale etwas iritiert, da weder ein Radarecho noch AIS-Signal zu erkennen war. Diese Blinksignale wurden von Bojen ausgesendet, die die jeweiligen Fischernetze markierten.

Nachdem das Kap Djamour el Kadir (Tunesien) gerundet war, lies der Wind nach und die See beruhigte sich zunehmend. Normales Bordleben stellte sich ein und es konnte wieder normal gekocht und gegessen werden.


Mit Kopfhörer und Buch, so kann man es aushalten

Entlang der Algerischen Küste war wenig Schiffsverkehr zu beobachten, nur in der Nähe der größeren Hafenstädte war etwas mehr los. Am 25.06 konnten wir endlich mal den Parasail auspacken und setzen. Aber dieses Vergnügen war leider nach 5 Stunden vorbei, da der Wind einschlief, schade.

In der Nacht vom 26.06 auf den 27.06, Nachtschicht von Jürgen und Franz, frischte der Wind kräftig auf, Spitzenwerte um die 35kn. Für die Freischicht in den Kojen ebenfalls kein Vergnügen. An Schlaf war für alle nicht zu denken. Gegen Morgen schlief der Wind dann ein. Ein weiteres angekündigtes Tief für die Region blieb dann aber aus, bzw. wir bekamen "nur" die Wellen dieses Tiefs zu spüren. Wie heißt es doch so treffend in einem Seemannslied:  "Rolling home"

Am 28.06 Einlaufen in die Queensway Quay Marina bei strömendem Regen in Ölzeug. Insgesamt haben wir für diese Etappe 1294,8 sm in 8,5 Tagen zurückgelegt, etwas 30% mehr als die berechnete Strecke. Die meiste Zeit hatten wir einen Strom von teilweise über 2kn gegenan.


Die Crew der 2ten Etappe bei der Ankunft in Gibraltar


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